Home > Publications database > Dynamik der $\overline{p}p \rightarrow \overline{\Lambda}\Lambda$ Reaktion 170.5 MeV über der Produktionsschwelle |
Book/Report | FZJ-2018-04054 |
1992
Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek Verlag
Jülich
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/19276
Report No.: Juel-2703
Abstract: Die assoziierte Produktion von Strangeness wurde mittels der Reaktion $\overline{p}p \rightarrow \overline{\Lambda}\Lambda$ untersucht. In früheren Arbeiten der PS185 Kollaboration wurde der Bereich der Schwelle untersucht; wo erwartet wird, daß die Komplexibilität des Reaktionsmechanismus aufgrund weniger Partialwellen beschränkt ist. Die experimentellen Ergebnisse der Messungen dicht an der Produktionsschwelle lassen sich wie folgt zusammenfassen: (a) Die $\overline{\Lambda}\Lambda$-Paare und damit das $\overline{s}$s-System werden im reinen Triplett-Zustand erzeugt. (b) Dicht an der Schwelle ist ein starker P-Wellenbeitrag beobachtbar. (c) Die Observablen : differentieller Wirkungsquerschnitt (do-/dt'), Polarisation (P) und Spinkorrelationen C$_{\overline{m},n}$ scheinen weitgehend energieunabhangig zu sein. (d) Bei einem relativen Viererimpulstransfer von t' $\approx$ - 0.18 (GeV/c)$^{2}$ wird beobachtet: (i) eine Änderung des Anstieges des differentiellen Wirkungsquerschnittes. (ii) ein Nulldurchgang der Polarisation und (iii) ein Extremwert der Spin-Korrelations-Koeffizienten C$_{\overline{x},x}$; C$_{\overline{y},y}$; C$_{\overline{z},z}$ und C$_{\overline{x},z}$ sowie C$_{\overline{z},x}$. Die experimentellen Ergebnisse haben viele Theoretikgruppen angeregt, Modellrechnungen zur Strengeness-Produktion anzustellen. Im hochenenergetischen Bereich kann der $\overline{q}q$-Vernichtungs- und der darauf folgender $\overline{s}$s-Erzeugungsprozeß durch den Austausch eines Gluons charakterisiert werden. Aufgrund der asymptotischen Freiheit wird die Beschreibung des dynamischen Prozesses relativ einfach. Bedingt durch die Infrarotsklaverei wird diese Situation im niederenergetischen Schwellenbereich aber schwieriger, da Zwischenzustände aus mehreren Gluonen gebildet werden und hierdurch eine theoretische Behandlung erschwert wird. Rechnungen, die auf der Grundlage des Quarkmodells basieren, um den Vernichtungs- und Erzeugungsprozeß von Quark-Antiquark Paaren zu beschreiben, scheinen zur Zeit noch weniger verläßlich zu sein, da sie Quarkfreiheitsgrade nicht expliziet berüchsichtigen. Der Beschreibung im Quarkmodell stehen die Betrachtungen mit versteckter Flavour gegenüber, die die Reaktionsdynamik im t-Kanal-Mesonaustausch-Modell beschreiben. Hier wird der K-Meson-Austausch betrachtet, wobei das relative Gewicht von verschiedenen K-Mesonen : K(494), K*(892) und K**(1430) von Modell zu Modell verschieden ist. Es ist auffallend, daß die theoretischen Untersuchungen im wesentlichen auf den Bereich der Produktionsschwelle ($\epsilon \le$ 100 MeV) beschränkt sind. Lediglich Kroll et al. [KRO89] benutzen für ihre Reaktionsbeschreibung deutlich über der Schwelle räumlich ausgedehnte Diquarks als elementare Bausteine der Baryonen rieben den punktförmigen Quarks. Leider stellen die Autoren selbst fest, daß unterhalb von $\sqrt{s}$ = 2.65 GeV (entspricht einer Überschußenergie von etwa 400 MeV) Schwelleneffekte die Daten zu sehr beeinflussen, so daß ihr Modell in Schwellenbereich nicht anwendbar ist.
The record appears in these collections: |